Mittwoch, 9. September 2015

Wenn am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist ...

Sparen ist: Die richtige Mitte zwischen Geiz und Verschwendung

*Theodor Heuss*
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Wer kennt es nicht? Es ist der 19. des Monats, und man steht schon beinahe am Ende des Geldes. Dabei ist noch so viel Monat übrig.
Was also tun?

Wenn man dem Spruch von Theodor Heuss Glauben schenken darf, hat man bisher zu verschwenderisch gelebt ...

Jaaaa, ich weiß, manchmal ist das Einkommen so knapp, dass man sowieso schon jeden Euro, und jeden Cent dreimal umdreht, bevor man ihn ausgibt. (Auch ich bin durch solche Zeiten gegangen.) Da klingt das Wort "Verschwendung" wie der blanke Hohn.
Trotzdem muss man sich "nach der Decke strecken". Man hat keine andere Wahl.
Als Bittsteller und "Almosenempfänger" bei Väterchen Staat, oder im Verwandtenkreis, fühlt man sich ja auch nicht wirklich wohl. Man will es aus eigener Kraft schaffen, und seinen Stolz bewahren.

Darum ein paar Tricks und Kniffe, wie man mit seinem Geld länger über die Runden kommen kann:

1. Schritt: Die Ausgaben sichtbar machen! Was soviel heißt, dass man ein paar Monate lang akribisch ein Haushaltsbuch führen sollte. Für die "Digital Natives" gibt es jede Menge Apps für Smartphone und Tablets.
So sieht man gleich, in welchen Kanälen das gute Geld versickert. Die unnötigen Löcher können somit schnell verschlossen werden.

2. Schritt: Die Fixkosten aufzeigen! Alles was man für die Betriebskosten, Miete, Strom, Rundfunkgebühren, Telefon&Internet, Versicherungen, Auto, Kreditraten, Zeitungsabos, Vereinsbeiträge, Fahrkarten für Öffis, etc. zu bezahlen hat. 
Nicht darauf vergessen, die Beträge festzuhalten, die viertel-, halb- oder ganzjährig zu zahlen sind. Die übersieht man leider viel zu leicht, machen aber dann (große) Probleme, wenn sie fällig werden.

3. Schritt: Kommende Kosten sichtbar machen: (Werkstattkosten fürs Auto, Schulbeginn und Schulveranstaltungen, Renovierungsausgaben, wichtige Anschaffungen, Kleidung, Kultur, etc.)
Das alles sollte man kalkulieren, und dann fixe Monats-Sparraten mittels Dauerauftrag vom Girokonto buchen lassen.

Jetzt hat man schon eine gute Übersicht, wie viel Geld tatsächlich monatlich fix weggeht.

Die Kosten, die du nur alle drei, sechs oder zwölf Monate zu begleichen hast (oder die man für Schulreisen der Kinder aufbringen muss), die teilst du in die entsprechenden Drittel, Sechstel und Zwölftel. In den Monaten, in denen diese Kosten nicht fällig werden, lässt du diese Teilbeträge gleich automatisch (Dauerauftrag) am Anfang des Geldes auf ein Sparkonto buchen.
Ebenso verfährst du mit den Raten, die du ev. für schulische "Projektwochen", Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke, Anschaffung von neuen Elektrogeräten, Tierarztkosten, etc. anzusparen hat.

Hast du nun die Ausgaben im Blick, kannst du dich den Einnahmen widmen. Die sind meist sehr übersichtlich und schnell zusammengesucht.

Gehalt/Gehälter, Familienbeihilfen, Unterhaltskosten, ev. Wohnbeihilfe, Kinderbetreuungsgeld/Pflegegeld, und das war es dann meist schon.
Nun ziehst du von diesen Einnahmen die Fixkosten ab, und schon siehst du, welchen Betrag du monatlich zur freien Verfügung hast. Für Nahrung, für Hygiene, für Benzin, ev. Tiernahrung, für Freizeitgestaltung, etc.

Um die Kontrolle nicht so schnell zu verlieren, könntest du diesen Betrag in wöchentliche Beträge zerlegen, und diese dann in vier/fünf Kuverts stecken. (Ich habe mir dazu damals Gläser adaptiert.)



Als das Konto frisch gefüllt war, wurden die Gläser mit den entsprechenden Beträgen gefüllt. Für die fünfte Woche war es nur noch der aliquote Betrag für die übrig gebliebenen Tage.

Das System läuft dann so: 
Man hat einen wöchentlichen Rahmen, den man keinesfalls überschreiten sollte. Sind am Donnerstag z.B. nur noch 10 Euro übrig, dann ist über das Wochenende eben Restekochen, und Leben aus den Vorräten angesagt.
Bleibt hingegen etwas übrig, dann wanderte es in das Glas der nächsten Woche. Umgekehrt läuft es aber ebenso. Ist etwas zu bezahlen, was keinen Aufschub zulässt, dann nimmt man Anleihe in der nächsten Woche. Was aber soviel heißt, dass anschließend eine Woche lang Schmalhans Küchenmeister sein sollte, um sich selber/die Familie sehr preisgünstig durch diese Tage zu manövrieren.
Wenn man dieses System gut beherrscht, bleibt oft sogar im fünften Glas noch etwas übrig, was man am Ende des Monats aufs Sparkonto geben kann.

Ja, was aber, wenn trotz gutem Willens das Geld zu knapp ist?
Dann kann man nur zusehen, die Ausgaben zu senken und/oder die Einnahmen zu erhöhen. Dazu aber mehr in einem anderen Beitrag.

Enden möchte ich mit dem Ratschlag:  Sparen gelingt nur, wenn man auf etwas verzichtet, oder günstiger und bewusster einkauft.

Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag!

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